Aus aktuellem Anlass dreht sich dieser Beitrag nicht um Veganismus – sondern um den weltweiten Aktionstag am kommenden Sonntag. Wie am 15. Oktober 2011 sollen wieder deutschlandweit Aktionen stattfinden, um die Dynamik der Bewegung für echte Demokratie ins neue Jahr zu bringen.
Auch in Würzburg wird eine Demonstration stattfinden, organisiert von einigen jungen Würzburgern, den Montagsspaziergängern und Attac Campus Würzburg. Beginn ist um 15 Uhr am Kiliansbrunnen (direkt vor dem Hauptbahnhof). Von dort aus geht’s zur Deutschen Bank an der Juliuspromenade und weiter zum Vierröhrenbrunnen.
Geplant sind unter anderem eine kleine Informationsbörse sowie verschiedene Redebeiträge. Einer davon entstammt meiner Feder. Als Vorgeschmack veröffentliche ich hier schon mal einige Auszüge – in der Hoffnung, dass am Sonntag einige von euch den Weg in die Würzburger Innenstadt finden.
„Eine andere Welt ist möglich
Es gibt da einen Gegensatz in der Welt, auf den ich seit einiger Zeit immer wieder treffe und den ich bis heute einfach nicht verstehe. Auf der einen Seite sehe ich so viele Menschen, die sich mit ganzem Herzen für eine gute Sache engagieren. Vor allem hier in Würzburg habe ich in den vier Monaten, die ich erst hier bin, ganz viele von ihnen kennen gelernt. Und dann sehe ich die andere Seite: Die Welt, in der so vieles im Argen liegt. Und dann frage ich mich: Wie konnte das System so aus den Fugen geraten, wenn es so viele engagierte Menschen gibt, die sich für ihre Mitmenschen und ihre Umwelt einsetzen? Ich glaube nicht, dass der Mensch von Natur aus böse ist. Dafür kenne ich einfach zu viele Gegenbeispiele.
Doch es gibt so viel zu tun. So viele Dinge, die wir in ihrer heutigen Form nicht länger akzeptieren können. Armut, Tod, Hunger, Unzufriedenheit, Ungerechtigkeit. Die unterschiedlichsten Problemfelder sind in der Vergangenheit gewachsen. Und eigentlich weiß man überhaupt nicht, wo man anfangen soll. […]
Wenn ich darüber nachdenke, meldet sich in mir eine große Traurigkeit, aber auch eine große Wut. Eine Wut, dass wir Menschen es tatsächlich soweit haben kommen lassen. Ich glaube nicht, dass Menschen anderen Menschen wirklich Unheil zufügen wollen (bis auf wenige Ausnahmen). Vielmehr zwingen sie die äußeren Umstände dazu: Armut, Hunger, Ungerechtigkeit. Und diese äußeren Umstände gilt es zu ändern. Eine andere Welt ist möglich. Wir müssen sie nur wollen. Europäer müssen sich mit dem Gedanken anfreunden, dass sie ihren Wohlstand teilen müssen. Wer gibt uns das Recht, hier in Saus und Braus zu leben? Was hebt uns ab von den vielen Afrikanern, die in einem Flüchtlingslager in Kenia verhungern? Wer gibt uns dieses verdammte Recht? Auch wenn es abgedroschen klingt: Allen Menschen stehen die gleichen Rechte zu. Wir müssen diesen Satz so lange wiederholen, bis er Realität wird – und davon sind wir derzeit noch weit entfernt.
Aber: Die Chance ist da. Wir können bestimmen, wie die Zukunft aussieht. Ob wir es zulassen, dass die Welt weiter läuft wie bisher und Millionen von Menschen ins Unglück stürzt. Oder ob wir eine bessere Welt schaffen wollen. Eine Welt, in der tatsächlich alle Zugang zu genug Nahrung, zu genug Bildung und zu genug Mitsprache haben. Es liegt an uns. […]
Natürlich habe ich kein Rezept, wie das alles funktionieren soll. Woher soll ich es auch nehmen? […] Aber immerhin, weiß ich – und wissen wir – was wir nicht wollen. Und wir wissen, in was für einer Welt wir leben wollen. Also ist es an uns, diese zu gestalten. Der Weg ist das Ziel. Lasst uns schauen, wohin er uns führt.“
P.S. Es ist das erste Mal, dass ich bei einer Demo am Mikro stehe…mal gespannt, wann die Nervosität einsetzt. Aber es ist ja für die gute Sache. Bericht folgt.
Link zur Veranstaltung: 15. Januar
Klasse Beitrag!!!!!
Ich bin ganz sicher, dass Du das supergut hinbekommen wirst. Wird denn Deine Rede als Video aufgenommen? Und stellst Du es denn dann in „Schlachtreif“? Hoffentlich :-)
@PD: Ich hoffe, du hast Recht. Keine Ahnung, ob es jemand aufnimmt. Nicht, dass ich wüsste… muss aber auch nicht sein ^^