Abendliche Unterhaltung steht heutzutage nur sehr selten im Verdacht, gesellschaftskritisch oder gar systemgefährend zu sein. Das TV-Programm, der Weihnachtsmarkt, lange Ladenöffnungszeiten – es gibt mehr als genug Alternativen, die uns davon abhalten (sollen), wichtige Fragen zu stellen. Vor allem wenn das lang ersehnte Wochenende vor der Tür steht, sind Probleme und Diskussionen nicht gefragt. Es sei denn, ich entscheide mich für einen Abend mit Max Uthoff.
Schlagwort: Postdemokratie
Etwas über 8.000 Euro verdient ein Mitglied des Bundestages im Monat. Brutto. Ungefähr zehnmal so viel wie ich. Gut, ich arbeite nicht Vollzeit. Ich bin Studentin. Und trotzdem ist da ein gewisses Gefälle nicht zu übersehen. Dabei habe ich „nebenbei“ einen ziemlich ähnlichen Job: Ich bin politisch aktiv. Bezahlt werde ich dafür allerdings nicht, zumindest nicht mit Geld.
Wer die Welt verändern möchte, kann dabei unterschiedliche Strategien verfolgen. Und nicht selten gehen die Meinungen über diese Strategien auseinander: Sollte man sich lieber erreichbare Ziele setzen und somit auf kleine Erfolgserlebnisse hinarbeiten, die vielleicht nicht den großen Umsturz bringen, aber zumindest punktuelle Wirkung entfalten? Oder muss man das Unmögliche fordern, um überhaupt in die Nähe der großen Ziele zu gelangen und sich nicht mit Pseudolösungen abspeisen zu lassen, die an den wirklich fundamentalen Begebenheiten nichts ändern?