Fragen an eine Anarchistin

Es war eine Premiere für mich. Ob sie gelungen war? Naja, ich würde sagen, es war noch Luft nach oben. Aber immerhin: Neben den Vertretern von DKP und Linkspartei hatte ich die Möglichkeit, meine Ideen von anarchistischer Organisierung darzustellen. In der Podiumsdiskussion zum Thema „Reform oder Revolution“ ging es um systemüberwindende Alternativen und Wege zum Sozialismus. Da konnte eine anarchistische Sichtweise auf jeden Fall nicht schaden. Auch wenn ich dabei vielleicht noch mehr gelernt habe als meine Zuhörer*innen…

Mal wieder habe ich die Erfahrung gemacht, dass es hilfreich sein kann, mit Menschen zu diskutieren, die eine andere Position vertreten oder ein ähnliches Ziel verfolgen, dieses aber mit anderen Mitteln erreichen wollen. In der Vor- und Nachbereitung der Diskussion konnte ich meine eigene Meinung schärfen, besser begründen und mich an neuen Fragen abarbeiten, die ich mir selbst so noch nicht gestellt hatte. Zu den konkreten Fragen (auch aus dem Publikum) und meinen Antworten komme ich gleich.

Hierarchien auf dem Podium

Vorher noch ein paar Worte zu der Diskussion auf dem Podium: Die Organisator*innen hatten explizit darum gebeten, dass eine Anarchistin an der Veranstaltung teilnimmt. Kein Wunder, denn sowohl der Moderator als auch die drei anderen Referenten waren Männer. Zwei davon waren Politiker, der dritte ein Referent der Rosa-Luxemburg-Stiftung. Diese Menschen hatten natürlich deutlich mehr Rede-Erfahrung als ich. Mir war das klar und es machte mich nervös. In der ersten Fragerunde war ich als letzte an der Reihe, das heißt, ich durfte mir erst drei wohlformulierte Ausführungen anhören, bevor ich mit etwas zittriger Stimme eine Definition von Anarchismus samt Abgrenzung zum Kommunismus abgab.

Es war ok und ich hoffe, dass die wichtigsten Punkte deutlich wurden. Zufrieden war ich aber nicht: Was macht es für einen Eindruck, wenn gerade die anarchistische Position, die gerne als realitätsfern und unplausibel dargestellt wird, nicht so überzeugend dargestellt wird wie die Parteipositionen? Ist das nicht nur Wasser auf die Mühlen der Menschen, die auf Kaderorganisationen und autoritäre Strukturen setzen?

Eigene Fragen stellen

Ja und nein. Im Nachhinein dachte ich mir: Die Menschen, die sich nicht überzeugen lassen wollten, hätte ich sowieso nicht erreicht, ganz egal, wie gut meine Statements hätten sein können. Und die Menschen, die noch offen für andere Ideen sind, fühlten sich im besten Fall angesprochen, weil ich eben nicht so wirkte wie eine geübte Politikerin, die schon von Berufswegen Menschen auf ihre Seite bringen will.

Denn genau darum ging es mir ja nicht: Ich wollte den Zuhörer*innen nicht sagen, was und wie sie zu denken haben. Ich wollte sie vielmehr anregen, ihre eigenen Fragen zu stellen und den Dogmatismus von Parteiorganisationen kritisch zu begutachten. Der Anarchismus hat ein Menschenbild, das auf Selbstorganisation und Eigenverantwortung setzt. Es gibt keine feste Ideologie, die in Stein gemeißelt ist. Und gleichzeitig gibt es nicht den einen Anarchisten, der sagt, wo es lang geht.

Auf diesem Podium wusste ich wieder, wie sich Hierarchien anfühlen. Sie können dazu führen, dass Menschen sich nicht mehr trauen, ihre Meinung zu sagen und sich deshalb die Meinungen durchsetzen, die am besten vetreten werden. Und genau das will der Anarchismus durch möglichst hierarchiefreie Entscheidungs- und Kommunikationsstrukturen verhindern.

Anarchismus öffentlich diskutieren

Trotzdem oder gerade deshalb werde ich auch die nächste Möglichkeit nutzen, wenn es darum geht, vom Anarchismus zu erzählen. Es ist wichtig, dass wir öffentlich darüber diskutieren, welche Alternativen der Anarchismus bietet und wie anarchistische Organisierung aussehen kann. So können wir uns den Begriff wieder aneignen, ihn aus der Nische holen und positiv besetzen. Mit Bildern von gelebter Anarchie, von Freiheit und Selbstbestimmung, von kämpferischer Bewegung und Solidarität – und von Menschen, die ihre Ideen einbringen können, auch wenn sie vorher kein Rhetorikseminar belegt haben.

Fragen auf dem Podium:

Wie definiert ihr „Anarchismus“ und wie grenzt ihr ihn vom Kommunismus ab?

Erstmal muss ich betonen, dass ich hier für mich spreche und nicht für die anarchistische Gruppe aus Kassel oder gar die Föderation deutschsprachiger Anarchist*innen (FdA). Auch wenn es bestimmte Prinzipien gibt, an denen wir uns orientieren, würden andere Menschen möglicherweise anders auf eure Fragen antworten. Der Anarchismus versteht sich nicht als feste Ideologie. Es gibt viele verschiedene Facetten und teilweise auch widersprüchliche Ansichten.

Der Kern des Anarchismus ist die Herrschaftsfreiheit, das heißt, er strebt eine Gesellschaftsform an, in der kein Mensch über andere herrschen oder in irgendeiner Form Gewalt ausüben kann. Statt Gesetzen und Normen möchten Anarchist*innen freie Vereinbarungen treffen, sich also selbst über die Grundlagen des Zusammenlebens einigen. Anarchie heißt nicht, dass es keine Regeln mehr gibt. Die Menschen verständigen sich aber gemeinsam über diese Regeln und tun sich in solchen Gruppen zusammen, die in ihren Wünschen und Bedürfnissen übereinstimmen. Statt Forderungen an Politiker*innen und Parteien zu stellen, plädiert der Anarchismus für Selbstorganisation.

Das bedeutet auch, hierarchische Strukturen wie Staat, Religion, Kirche, Kapitalismus und Patriarchat zu zersetzen. Es geht dabei nicht um einzelne Personen, die zu viel Macht haben, sondern um die Strukturen, die diese Macht herstellen und sichern. Der autoritäre Kommunismus strebt die Machtübernahme durch die Arbeiter*innenklasse an. Anarchist*innen kritisieren diesen Ansatz, weil sie davon ausgehen, dass Macht immer korrumpiert und missbraucht wird. Es spielt keine Rolle, wer sie erlangt.

In der Theorie des Kommunismus sollen staatliche Strukturen erhalten bleiben, zumindest zu Beginn. Das gleiche gilt für zentralistische Strukturen, vor allem im wirtschaftlichen Bereich. Die Herrschaftskritik der Kommunist*innen ist verkürzt, weil sie andere Herrschaftsstrukturen wie Sexismus und Rassismus als Nebenwidersprüche des Kapitalismus betrachtet, die sich nach der Abschaffung des Kapitalismus von selbst auflösen. Außerdem lehnen Anarchist*innen die Vorstellung ab, die eine Wahrheit bei einem bestimmten Theoretiker zu finden, sei es Marx oder Lenin.

In eurer Prinzipienerklärung steht, dass ihr nicht die Übernahme, sondern die Abschaffung der politischen Herrschaft anstrebt. Welche Bedingungen müssen erfüllt sein, damit eine herrschaftsfreie Gesellschaft errichtet werden kann?

Ich denke, dass eine herrschaftsfreie Gesellschaft schon hier und heute errichtet werden kann. Rein theoretisch können wir sofort damit anfangen. Und das tun Anarchist*innen auch: Sie versuchen, in ihrem Leben schon so viele Prinzipien umzusetzen wie möglich, auch wenn sie noch von Herrschaftsverhältnissen umgeben sind und Teil von ihnen sind. Dafür müssen keine bestimmten Bedingungen erfüllt sein. Allerdings sehe ich ein Problem darin, dass es noch zu wenige alternative Strukturen und positive Beispiele gibt, die es Menschen ermöglichen, sich selbst zu organisieren. Viele stehen zum Beispiel unter großem finanziellen Druck, arbeiten unter prekären Bedingungen und haben andere Sorgen, als sich nach Feierabend noch in ein Plenum zu setzen.

Außerdem lernen wir schon als Kinder, uns in Herrschaftsverhältnisse einzufügen. Wir lernen nicht, was es heißt, frei zu sein und diese Freiheit zu nutzen. Wenn ich mich dann irgendwann damit auseinandersetze, kann das ziemlich überfordern. Dann muss ich mich fragen: Welche Bedürfnisse habe ich eigentlich? Wie und mit wem will ich leben, wenn ich selbst entscheiden kann?

Deshalb ist nötig, sich darin zu üben und Beispiele vorzuleben, Angebote zu machen und natürlich immer wieder die herrschenden Verhältnissen deutlich zu kritisieren. Vieles ist so alltäglich geworden, dass es nicht mehr als Unterdrückung oder Zwang wahrgenommen wird. Es ist wichtig, diese Alternativlosigkeit aufzubrechen. Da muss auch ich immer wieder dran arbeiten – und es gelingt mir natürlich nicht, mich davon komplett freizumachen.

Die anarchistische Praxis generell basiert auf Aufklärungs- und Medienarbeit, direkten Aktionen (wie zum Beispiel Besetzungen, Streiks, Blockaden) und praktischen Projekten wie Schulen, Umsonstläden, Infoläden, Hausprojekten und Kommunen, Selbstversorgung oder Gewerkschaften. Im Grundsatz gilt dabei die Anwesenheit des Ziels in den Mitteln.

Fragen aus dem Publikum:

Verstehst du dich als Pazifistin?

Nein. Ich denke, dass es Situationen gibt, in denen mensch sich selbst verteidigen und gegen Gewalt wehren muss. Im Kopf habe ich dabei zum Beispiel die Kurd*innen in Rojava, die ihre Selbstverwaltung gegen unterschiedliche militärische Kräfte behaupten müssen. Außerdem wird in der Diskussion um Gewalt meiner Meinung nach häufig vergessen, wie viel Gewalt täglich ausgeübt wird, nur weil die herrschenden Strukturen aufrechterhalten werden, also die strukturelle Gewalt von Kapitalismus, Sexismus und Rassismus usw. Es gäbe genug Gründe, dagegen aufzubegehren. Nichts desto trotz bin ich mir im Klaren über meine glückliche Lage in einem Land, in dem kein Krieg herrscht und ich nicht jeden Tag fürchten muss, durch eine Bombe oder einen Soldaten getötet zu werden. Natürlich ist mir ein friedlicher Übergang lieber und einen solchen strebe ich auch an.

Du hast dich gegen Theoretiker*innen wie Marx und Lenin ausgesprochen. Was hälst du von anarchistischen Theorien?

Ich kann aus diesen Überlegungen natürlich schon einiges ziehen, aber ich glaube nicht, dass ein Mensch die Wahrheit kennt oder den richtigen Weg vorgeben kann. Zum Beispiel lässt sich an Proudhon inzwischen viel kritisieren, vor allem aus einer feministischen Perspektive. Ich versuche, mich von den Theorien inspirieren zu lassen, eigene Gedanken zu entwickeln und so eine genauere Vorstellung von dem zu bekommen, was ich persönlich für richtig und erstrebenswert halte.

Sollten Anarchist*innen deiner Meinung nach mit Parteien zusammenarbeiten?

Wie ich eben ausgeführt habe, gehen die Ansätze von Anarchist*innen und Parteien weit auseinander. Und ich glaube nicht, dass es die anarchistische Bewegung irgendwie weiter bringt, wenn sie eine Partei unterstützt, die ja darauf setzt, in Parlamente gewählt zu werden und die repräsentative Demokratie zu unterstützen. Punktuelle Zusammenarbeit ist für mich nicht ausgeschlossen, zum Beispiel wenn es um die Verhinderung von Nazi-Aufmärschen oder große Demonstrationen geht. Aber die anarchistische Kritik und Perspektive sollte dabei immer deutlich werden.

Als Kommunistin spielt für mich das Klassenbewusstsein eine wichtige Rolle. Wie ist das bei dir als Anarchistin?

Klassenbewusstsein ist wichtig, weil es die Unterdrückung der Arbeiter*innen durch das Kapital erfahrbar macht. Aber ich sehe in dem Widerspruch zwischen Arbeit und Kapital eben nicht den Hauptwiderspruch, sondern ich sehe ganz viele Herrschaftsverhältnisse, die nebeneinander und miteinander existieren und die es alle anzugreifen gilt. Insofern verfolge ich eher einen intersektionalen Ansatz, das heißt, ich betrachte verschiedene Diskriminierungsformen, die sich gegenseitig überschneiden. Vor kurzem habe ich dazu einen Satz gelesen, den ich sehr passend fand: Wer es mit der Intersektionalität ernst meint, landet zwangsläufig beim Anarchismus!

Rechte Bewegungen werden hierzulande, in ganz Europa und auch in den USA wieder stärker. Was tun wir dagegen?

An dieser Frage verzweifle ich leider auch regelmäßig. Alle Anstrengungen scheinen zu verpuffen. Aber ich denke, auf Dauer helfen nur direkte Aktionen in Verbindung mit Öffentlichkeitsarbeit und deutlichen Worten. Es ist wichtig, sich klarzumachen, dass die repräsentative Demokratie uns nicht davor schützen kann, dass wieder Faschist*innen an die Macht kommen. Das haben wir schon einmal erlebt und der Widerstand war auch damals hauptsächlich selbstorganisiert. Ich hoffe, dass dieser Widerstand größer und der Aufbau von Alternativen breiter werden, gerade weil die Menschen sehen, wer an die Macht kommen kann und wie diese Macht genutzt wird.

9 Kommentare zu „Fragen an eine Anarchistin

  1. „Denn genau darum ging es mir ja nicht: Ich wollte den Zuhörer*innen nicht sagen, was und wie sie zu denken haben. Ich wollte sie vielmehr anregen, ihre eigenen Fragen zu stellen und den Dogmatismus von Parteiorganisationen kritisch zu begutachten. Der Anarchismus hat ein Menschenbild, das auf Selbstorganisation und Eigenverantwortung setzt. Es gibt keine feste Ideologie, die in Stein gemeißelt ist. Und gleichzeitig gibt es nicht den einen Anarchisten, der sagt, wo es lang geht.“

    Merkst Du eigentlich, wie Du dich selber zur Karikatur machst? Was hat ein anarchistisch denkender Mensch auf einem Podium verloren?????
    Das wäre das Erste gewesen, sich in die Reihe der Menschen zu setzen.
    Mich wundert doch sehr, dass Dir das keiner aus dem Auditorium zugetragen hat.

    Das Wichtigste, um je eine anarchische Gesellschaft zu begründen, VERTRAUEN.
    Doch sobald sich einer über andere setzt, ist es – zumindest bei mir – mit dem Vertrauen vorbei.

    Mir kommt es so vor, als seist du eine Träumerin, die ihren Traum nicht träumt, sondern ihn sich durch Lektüre erschließt und intellektuell zu formen versucht, lächerlicherweise, um ihn dann sogar noch explizit auszuformulieren.

    Anarchie als Erzählung, als Modell, als Idee zur Kenntnisnahme mag einen Dialog aushalten, mag einen Blog wie diesen aushalten, doch sie hält sicher nicht eine Podiumsdiskussion vor Publikum aus, da sich der Anarchist da zur Puppe degradieren lässt, schlimmstenfalls sogar zur eitlen Puppe, die gerade das Moment der Hierarchie genießt.

    Lese hier gerne, doch ich denke anders, gerade weil ich noch nirgends Anarchisten getroffen habe, die ich so nennen würde, lebe ich alleine – doch lieber alleine, als ein Anarchist auf einem Podium.

    1. Du hast Recht, die Form der Podiumsdiskussion an sich ist problematisch, weil sie eine Hierarchie zwischen den Referent*innen und dem Publikum aufbaut. Das hätte ich thematisieren müssen, sowohl an dem Abend selbst als auch im Artikel. Allerdings halte ich es nicht für sinnvoll, sich von solchen Veranstaltungen komplett fernzuhalten. Wenn ich nicht teilgenommen hätte, dann wären nur die Positionen der anderen zu Sprache gekommen. Natürlich wäre es schöner, nur eigene Veranstaltungen zu organisieren, die andere Formate nutzen. So aber haben noch mehr Menschen die Ideen des Anarchismus kennengelernt. In Kassel organisieren z.B. auch Vorträge. Nur weil ich Anarchistin bin, heißt das nicht, dass ich nicht einem anderen Menschen interessiert zuhören kann über ein Thema, mit dem ich mich noch nicht beschäftigt habe.

      Alleine zu leben, ist dein Weg damit umzugehen. Ich habe mich für einen anderen entschieden.

  2. hallo dasmaedchenimpark,

    ich finde, du hast die anarchismen gut vertreten. und nein, du hast dich nicht zu einer karikatur gemacht, nur weil du auf einem podium gesessen hast. es sind harte zeiten für die anarchistische bewegung und ich finde es gut, solche gelegenheiten zu ergreifen. davon geht die welt nicht unter: du hast „unserer“ sache wahrscheinlich mehr geholfen, als wie wenn du nicht dort oben gewesen wärst. danke dafür.

    hut ab dafür, dass du dich das getraut hast und noch viel besser, dass du dich in einer gruppe und in der fda organisierst.

    liebe grüße, nigra

  3. Salud!

    Ich fand es Prima das du das gemacht hast!
    Schon auf sprachlicher/optischer Ebene hatte es eine Klare Botschaft:
    DIE Anarchie und DER Kommunismus vertreten durch eine Anarchistin und viele Kommunisten!

    Natürlich hätte ich selbst einiges anders gemacht ;)
    aber anders heißt weder besser noch schlechter. Und wie Du selbst schreibst: es gibt auf einer Versammlung dieser Art immer (ca.:) drei Kategorien von Menschen:
    (1) diejenigen die sich durch nichts in der Welt für die anarchistischen Ideen gewinnen lassen
    (2) diejenigen die eh schon auf dem Weg sind
    und natürlich auch
    (3) diejenigen die man erreichen kann.
    und bei denen weiß man ja auch nicht auf welche Art und Weise man sie am besten erreicht.

    Ich selbst habe auch schon mal an Podiumsdiskussionen Teilgenommen (als Mann unter Männern) – Ich denke das dein Eindruck richtig ist, das eine Podiumsdiskussion mit „Anarchie“ so überhaupt nichts zu tun hat. Es ist mehr wie TV/Fernsehen. Auf dem Podium sitzen diejenigen welche das „Publikum“ bespaßen sollen und das Publikum darf, wie bei „Hart aber Fair“ auch mal ne Frage stellen. In der kürze der Zeit lassen sich kaum ein paar Zusammenhänge Themen besprechen, geschweige denn fundiert Argumentieren.

    TROTZDEM hat nigra vollkommen recht:
    Als Anarchist*innen sollten wir bei aller Kritik die wir an bestimmten Formen von „Öffentlichkeit“ haben (und die wir weder aus den Augen verlieren noch stillschweigend konservieren sollten) jede Gelegenheit nutzen uns, also unsere Ideen, eben dieser „Öffentlichkeit“ zu präsentieren.

    letzte Bemerkung:
    ich bin persönlich sehr old school – darum sage ich immer zum Thema Anarchie folgendes zur Einleitung:

    „Es gibt diverse verschiedene A-Strömungen. Z.B. Anarcha-Feminismus, Öko-Anarchismus, Individual-Anarchismus, Anarcho-Syndikalismus, Anarcho-Kommunismus usw
    Bei den Kommunist*innen sieht es nicht anders aus. Ihre Strömungen nennen sich:
    Marxismus/Leninismus, Trotzkismus, Stalinismus, Maoismus, HoChiMinhismus usw
    Fällt jmd der Unterschied auf? Die einen benennen sich nach Inhalten (Feminismus, Ökologie usw), die anderen nach ihren jeweiligen Göttern (Marx, Lenin, Stalin usw)
    Das gemeinsame ALLER anarchistischen Strömungen ist die Ablehnung jeder Ausbeutung und Unterdrückung des Menschen durch den Menschen. Neben dieser „negativen“ Einigkeit gibt es noch eine Übereinstimmung in der Form der wirtschaftlichen/sozialen und kulturellen Organsiation der Menschheit: diese soll auf dem freiwilligen Zusammenschluss und der Föderation beruhen.“

    LG
    der Rudi

  4. Hallo,
    ich war selbst auf bei der Diskussion im Publikum und komme eigentlich nicht so aus der Anarchist*innenszene. Danke auf jeden Fall dafür, dass du da warst und dich nicht von den drei männlichen Gästen auf dem Podium und der Situation allgemein hast abschrecken lassen! Ich finde viele Dinge, die du gesagt hast sehr spannend und sie haben mich inspiriert, mich in die eine oder andere Richtung weiter zu informieren. Es war also nicht umsonst ;)
    Liebe Grüße, Marie

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